S-Bahn Linie “Szczecińska Kolej Metropolitalna” (SKM) zwischen Gryfino (Greifenhagen) – Szczecin (Stettin) nimmt den Betrieb auf

Die S3 verkehrt zwischen Gryfino und Szczecin, auch Unterwegshalte werden bedient. Foto/Collage: asc. Die S3 verkehrt zwischen Gryfino und Szczecin, auch Unterwegshalte werden bedient. Foto/Collage: asc.

Gryfino/Szczecin. Bei unseren polnischen Nachbarn tut sich etwas im Schienennahverkehr. Und was sich da tut ist nur der Anfang von etwas ganz Großem. Denn mit dem kleinen Fahrplanwechsel an diesem Sonntag (10. März 2024) verkehrt nun eine Metropol-S-Bahn zwischen Szczecin Glowny (Hauptbahnhof) und der Kreisstadt Gryfino. Sie trägt den recht sperrigen Namen Szczecińska Kolej Metropolitalna (kurz: SKM).

Dichte Taktfolge schon in den Morgenstunden. Hier von Gryfino nach Szczecin Glowny. (Screenshot: koleo.pl)
Dichte Taktfolge schon in den Morgenstunden. Hier von Gryfino nach Szczecin Glowny. (Screenshot: koleo.pl)

Zur Betriebsaufnahme geht es mit jeweils 6 zusäztlichen Zügen pro Richtung los. Diese reihen sich ganz prima in den Takt der verkehrenden Regionalzüge auf der Trasse “Zielona Gora – Chojna – Gryfino – Szczecin” ein.

So ergibt sich zu den wichtigen Pendlerzeiten am Morgen und Abend ein 30-Minuten Takt. Hinzu kommen noch InterCity “Warszawa – Gryfino – Szczecin – Świnoujście”.

Fahrpreise wie zu “guten alten Zeiten” und ein neuer Haltepunkt am Hafen

Wenn sich alle Kommunen einig sind (sieh Wappenübersicht), dann kommt eine Metropolenbahn heraus.
Wenn sich alle Kommunen einig sind (sieh Wappenübersicht), dann kommt eine Metropolenbahn heraus.

Für die Fahrt werden für eine Einzelfahrkarte 7 zl (umgerechnet ca. 1,60 €) regulär fällig. Sogar ein 3-Stunden-Ticket ist im Angebot für 11,60zl (ca. 2,70€), sowie Fahrrad- und Monatskarten. Gültig sind diese Angebote auch in den Zügen von PolRegio, nicht jedoch in den IC. Also ein Preismodell was sich sehen lassen kann. Zum Vergleich; eine SEV-Busfahrt von Tantow nach Szczecin kostet 3,60 €. Ermäßigt, z.B. mit der BC 25, glatte 3 €.

Zu Beginn der polnischen Sommerferien soll dann der neue Haltepunkt Łasztownia, direkt an der Oder gelegen, ans S-Bahn-Netz gehen. Von dort aus gelangt man gut ans Westufer der Oder und auch den Holiday Park, welcher im Sommer mit Riesenrad und anderen Attraktionen einlädt. Die Hafen- und Seglertage nicht zu vergessen.

Wenn das SKM Netz in naher Zukunft komplett ausgebaut ist, ja dann verbindet es das Zentrum der Stadt mit den Wohnsiedlungen des Bezirks Prawobrzeże und die Städte Police, Goleniów, Stargard und Gryfino untereinander.

Auftraggeber auf den SKM-Strecken ist die Woiwodschaft Zachodniopomorskie. Einzelne Partnerkommunen müssen hierfür Zuschüsse gewähren. Der Zuschuss der Stadt Stettin beträgt 1.755.116 zl, der Gesamtbetrag der Zuschüsse aller Gemeinden beläuft sich auf 4.360.138 zl.

Unkomplizierter Fahrkartenerwerb

Die Tickets für den S-Bahn und Regionalbahnverkehr kann man bequem über die PolRegio App (sogar in dt. Sprache) und Zahlung mit Kreditkarte bzw. BLIK beziehen. Alternativ am Schalter oder Automaten.

Gute Informationsmöglichkeiten im Internet

Unter https://skm.szczecin.pl/ geht zum Start eine Webseite mit allen Infos online!

Wer lieber facebook mag, schaut auf https://www.facebook.com/szczecin.skm/ vorbei. Dann wäre da noch Instagram https://www.instagram.com/szczecinskakolejmetropolitalna/.

Die Fahrplanauskunft und Möglichkeiten zum Ticketkauf im Internet gibt es unter https://koleo.pl/de/ (Privatanbieter inkl. Fernverkehr) oder bei PolRegio offiziell unter https://polregio.pl/pl/.

Modern, sauber und viele Parkmöglichkeiten

Die Bahnhöfe Szczecin Glowny, Podjuchy und Gryfino sind mittlerweile barrierefrei. Sie haben Park + Ride Stellplätze und auch Fahrradabstellmöglichkeiten. Selbstverständlich videoüberwacht. Die weiteren Unterwegshalte der S3 werden aktuell dahingehend ertüchtigt.

Einladend udn sauber präsentieren sich die Bahnhöfe von Gryfino (oben) und Szczecin (unten). Fotos/Collage: Andreas Schwarze (asc)
Einladend und sauber präsentieren sich die Bahnhöfe von Gryfino (oben) und Szczecin (unten). Fotos/Collage: Andreas Schwarze (asc)

Auch auf deutscher Seiter der Oder hat man inzwischen das Potenzial des ÖPNV entdeckt. Die Lokalpolitik fordert – wohl längst überfällig – Linienbusse ins Nachbarland. Darüber berichtete jüngst das regionale Nachrichtenportal “TWP aktuell” (LINK).