In einem meiner vorherigen Artikel habe ich euch die Stadt Oppeln ein wenig näher vorgestellt. Neben der Arbeit für meine Doktorarbeit habe ich auch das kulinarische und kulturelle Angebot der Stadt kennengelernt. Wer sich für die wechselhafte Geschichte der Region interessiert, kann einen Nachmittag im Muzeum Śląska Opolskiego in der ul. św. Wojciecha 13 verbringen. Neben einer kunsthistorischen und historischen Ausstellung zur Region finden dort regelmäßig wechselnde Sonderausstellungen ihren Platz, die wichtige Aspekte der Region näher beleuchten.
Wer sich für die dörfliche Kultur interessiert, sollte das Muzeum Wsi Opolskiej aufsuchen, dass sich in der ul. Wrocławska 174 befindet. Da ich beides besucht habe, kann ich besonders letzteres für einen ausführlichen Spaziergang im Freien empfehlen. Dort stehen alte Häuser aus der Region mit ihrer originalen Einrichtung, die besichtigt und funktional erlebt werden dürfen, wenn beispielsweise die Wassermühle in Gang gesetzt wird. Anders als in deutschen Freilichtmuseen befindet sich in den meisten Gebäuden eine Person, die die Besucher über typische Gerätschaften im Haus, über die Architektur, Bräuche, Handwerk und das Alltagsleben der ehemaligen Bewohner informiert.
Klein aber fein – ein Kommentar zur Cafékultur
Kulinarisch kann die Stadt nicht mit den Angeboten großer Zentren mithalten, aber auch in Opole lassen sich einige Juwelen entdecken. Ein großer Park zum Spazierengehen und Erholen befindet sich auf der großen Bolko-Insel südwestlich des Zentrums. Diese weitläufige Anlage ist das Freizeitzentrum der Stadt und teilt sich den Platz mit dem Zoologischen Garten. Wer nach einem langen Spaziergang hungrig oder müde sein sollte, kann sich auf der Bolko-Insel im Café „Labas“ erholen und die leckere Auswahl an frischen und modernen, auch vegetarischen Baguettes und Getränken genießen. Vegetarische Küche in Opole zu finden gestaltet sich schwierig, da die einheimische Küche noch sehr traditionell und auf viel Fleisch ausgerichtet ist. Das Café Labas bildet eine Ausnahme. Im Sommer finden hier auch Open-Air Kinoabende und Veranstaltungen wie die Silent-Disco statt.
Der Weg zum Café kann sich recht kompliziert gestalten, da die Insel weitläufig und dicht bewachsen ist. Allerdings findet man Hinweise in Form gelber Markierungen mit der Inschrift Labas auf den Fußwegen, die den Weg zum Café weisen. Wer lieber picknicken möchte, dem bieten die großen Grünflächen des Parks ausreichend Möglichkeiten. Dabei hat man sehr viel Platz, denn die Einwohner der Stadt haben das Picknicken im Park noch nicht für sich entdeckt.
Meine anderer Geheimtipp ist das Café “Book a Coffee“ in der ul. Ojca Józefa Czaplaka 2, das mit seiner gemütlichen Einrichtung und seinem großartigen Angebot an Kuchen, Torten und Smoothies einlädt, einen Nachmittag dort zu verbringen. Da es in unmittelbarer Nähe zur Universität liegt, kann es dort nachmittags recht voll werden, also sollte man sich frühzeitig einen Platz sichern. Wer lieber Tee als Kaffee trinkt, der sollte das „Jasminum“ in der Piastowska 19a besuchen. Das Café bietet nicht nur alle Teesorten, die das „Teeherz“ höherschlagen lassen, sondern bietet im Sommer draußen auf seinem balkonartigen Umlauf wunderschöne Sitzplätze mit Blick ins Grüne an.
Kulinarisch steht Opole auch im Zeichen des Pfannkuchens. Mir ist aufgefallen, dass sich oft kleine Restaurants und Bars finden lassen, wo die süßen Leckereien angeboten werden. Dabei reicht die Palette von den klassischen süßen mit Nutella und Zucker bis hin zu mexikanischen mit Salsa, Paprika und Bohnen. Wer dies ausprobieren möchte, dem sei ein Besuch in der Naleśnikarnia „Grabówka” in der ul. Mozarta 2 mit direktem Ausblick auf den Oderkanal Młynówka oder beim „Manekin“ am Plac Wolności 7/8 empfohlen.
Jetzt kann ich nur noch guten Appetit und viel Spaß beim Entdecken der Stadt Opole wünschen.