Warszawa. (ASC) Die Corona-Pandemie nimmt Anlauf auf eine zweite Welle. Oder ist schon mittendrin. Wir hatten gehofft, den eine Zeitlang leider sehr populären Artikel zum Reisen nach Polen in Zeiten von Corona nicht mehr aktualisieren zu müssen. Nun müssen wir es hiermit doch tun.
Risikogebiete gibt es in Deutschland bereits einige. Entsprechende Eindämmungsmaßnahmen werden diskutiert: Generelle Maskenpflicht im Freien, inländische Reisebeschränkungen, Versammlungsbegrenzungen.
In Polen sind die Infektions-Zahlen noch dramatischer. Nicht immer absolut. Aber wenn man die Menge der infizierten Menschen betrachtet, deren Verteilung und die Menge der Tests. Vor einigen Monaten schrieben wir, warum Polens Gesundheitssystem weniger robust ist und daher die Angst vor dem Virus größer.
Blickt man auf die Zahlen, ist eines fraglich: Warum werden Reisebeschränkungen innerhalb Deutschlands bei oft geringeren Fallzahlen eher verhängt als solche nach oder aus Polen? Mehr als 100.000 Infektionen und mindestens 2.630 Todesfälle sind in Polen bestätigt. Das teilte das polnische Gesundheitsministerium per Twitter in der ersten Oktoberwoche mit.
Im Nachbarland Polen ist das beliebte Ostseebad Sopot (Zoppot) neben der gesamten Region rund um Gdansk (Danzig) und der Hauptstadt Warszawa (Warschau) als Hochrisikogebiet eingestuft. Ganz Polen gilt mit sofortiger Wirkung als “Gelbe Zone”.
Nun muss auch in der Öffentlichkeit in Polen verpflichtend eine Mund- und Nasenbedeckung getragen werden. Das gilt seit 10. Oktober 2020. Polens noch im Frühjahr hochgelobter Gesundheitsminister Szumowski war zwischenzeitlich zurückgetreten. Sein Nachfolger Adam Niedzielski agiert weniger öffentlichkeitswirksam. Er gilt aber auch als effizient.
Die polnische Regierung wird ab Samstag, den 24. Oktober 2020, das gesamte Land in die Zone – rot – einstufen.
Dieses führt zu erweiterten Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie.
Alle Personen, die aus Polen in die Bundesrepublik Deutschland einreisen, sie sind grundsätzlich verpflichtet, sich unverzüglich nach ihrer Einreise für 14 Tage in die häusliche Quarantäne zu begeben! Eventuelle Ausnahmen für Berufspendler, Journalisten usw. sollten beispielsweise über die bundesweit einheitliche Behördentufnummer “D115” (aus allen Netzen über +49 115 erreichbar) erfragt werden.
Die Zahl der Kunden in den Geschäften wird begrenzt und anhand der Kassenzahl bzw. der Fläche berechnet – fünf Kunden je Kasse.
Quelle:
https://www.gov.pl/web/koronawirus/nowe-zasady-profilaktyki-przeciw-covid-19
Dass sich das Virus nicht so sehr um Grenzen schert, ist vielleicht eine Binsenweisheit. Maßgeblich scheint eher das Verhalten und die Zusammenkünfte der Menschen. So traf es etwa eine der deutsch-polnischen Eliteschulen, das “Deutsch-Polnische Europagymnasium Löcknitz” im Landkreis Greifswald-Vorpommern. Hier lernen zur Hälfte deutsche und polnische Schüler*innen gemeinsam und können das sogenannte doppelte Abitur ablegen. In der Schule haben sich mindestens zwölf Jugendliche und drei Lehrer infiziert. Ergebnis: Der Schulbetrieb ruht im Oktober. Ein Grund für diese drastische Maßnahme soll auch sein, dass komplexe Kontaktverfolgungen notwendig sind, mit Sprachbarriere.
Die Regelungen können sich in Abhängigkeit von der Lage auch ändern. Ganz aktuelle Informationen gibt es bei der Europäischen Union zur Situation unter https://reopen.europa.eu/de/map/POL.
Die polnische Regierung informiert auch in deutscher Sprache über die Maßnahmen. Die aktuellen offiziellen Informationen finden sich unter dieser Adresse: https://www.gov.pl/web/deutschland/eindmmungsmanahmen-gegen-die-verbreitung-des-coronavirus. Auch eine englisch- und (natürlich) polnischprachige Hotline gibt es: 800 190 590.
Unter https://www.gov.pl/web/coronavirus gibt es Detailinformationen.
Artikel wurde zuletzt am 23.10.2020 aktualisiert. Angaben ohne Gewähr!
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