Für diesen Begriff „Złota jesień” (Goldener Herbst) existiert sogar eine Definition: Phase gleichmäßiger Witterung im Herbst, oft Ende September und Oktober, die durch ein stabiles Hochdruckgebiet und ein warmes Ausklingen des Sommers gekennzeichnet ist.
Der Begriff setzt sich zusammen aus dem Nomen jesień (Herbst) und dem Adjektiv złoty (golden). Beide Wörter sind urslawischen Ursprungs:
Jesień könnte in seiner Urform so ausgesehen haben: osenь.
Bis heute hat diese Form im Russischen осень und Weißrussischen восень überdauert.
Złoto hatte im Urslawischen diese Form zolto.
In anderen slawischen Sprachen heißen die Wörter entsprechend:
- Jesen (Kroatisch, Slowenisch),
- Jeseň (Tschechisch, Slowakisch).
- Zlato (in allen vier oben erwähnten slawischen Sprachen)
Für diese schöne (und oft unterschätzte Jahreszeit), haben wir noch andere, etwas umgangssprachliche Bezeichnungen. Im Deutschen sprechen wir vom Altweibersommer. Im Polnischen sowie anderen slawischen Sprachen, hat sich ebenfalls diese Bezeichnung durchgesetzt: babie lato (PL), babí léto (CZ), babie leto (SVK), babje poletje (SLO).
Einige Herbstgedanken
Werde ich gefragt, welche Jahreszeiten mir am besten gefallen, so antworte ich, dass neben dem Frühling, der Herbst meine liebste Jahreszeit ist.
Als Wanderfreak bin ich immer wieder fasziniert vom Farbenspiel der Blätter sowie vom Nebel, der den Wald vor mir oder die Berge in eine mystisch-schaurige Aura taucht. Auch einen Regenschauer, den man in trauter Zweisamkeit hinter der Fensterscheibe hätte betrachten und genießen können, hat etwas Entspannendes. Das Schöne am Herbst ist aber, dass nach einem Regenschauer (ob meteorologisch oder privat) in der Regel wieder die Sonne scheint.