Datum/Zeit
Date(s) - 12. Juni 2025 - 13. Juni 2025
12:45 - 15:00
Veranstaltungsort
HAUS SCHLESIEN
Kategorien
Am 12. Januar 1945 trat die Rote Armee zu ihrer letzten Großoffensive gegen NS-Deutschland an. Bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 1944 hatte sie der deutschen Wehrmacht weitere schwere Niederlagen beigebracht und die Front bis an die östlichen Reichsgrenzen vorgeschoben. Damit war absehbar, dass die Kriegshandlungen sehr bald in großem Maßstab auch zu Lande auf das deutsche Staatsgebiet übergreifen würden. Nach dem 12. Januar 1945 geschah dies dann auf breiter Front und mit hoher Geschwindigkeit. Die Menschen in der damaligen Provinz Schlesien sahen sich binnen weniger Tage mit dem Einmarsch sowjetischer Truppen konfrontiert, soweit sie sich nicht sehr rasch dazu entschlossen hatten, aus ihrer Heimat zu fliehen.
Nur um wenige Tage zeitversetzt begann Ende Januar/Anfang Februar 1945 an der deutschen Westgrenze der Vorstoß britischer und US-amerikanischer Verbände. Seit der Landung in der Normandie am 6. Juni 1944 hatten diese das bis dahin deutsch besetzte Frankreich, Belgien und die Niederlande befreit, um die verbrecherische NS-Herrschaft nun auch innerhalb Deutschlands zu beenden. Auch die Menschen im Rheinland sahen sich dadurch schweren Kampfhandlungen auf dem Boden und dem Einmarsch feindlicher Streitkräfte ausgesetzt.
Die Erfahrungen, die Millionen von Menschen im Frühjahr 1945 machten, wirkten vielfach lebenslang prägend. Wenngleich es sich sowohl im Westen als auch im Osten des damaligen deutschen Staatsgebiets um eine kriegerische Eroberung handelte, waren diese Erfahrungen in vieler Hinsicht sehr unterschiedlich, nicht zuletzt auch hinsichtlich des Verhaltens der Angehörigen der feindlichen Armeen unmittelbar nach der Beendigung der Kampfhandlungen. Zugleich wurden erste besatzungspolitische Weichenstellungen vorgenommen, die ihrerseits ausgesprochen folgenreich waren.
Das Seminar ist darauf gerichtet, einerseits die militärischen Vorgänge im Frühjahr 1945 zu skizzieren und andererseits die unterschiedlichen Erfahrungen der betroffenen Menschen nachvollziehbar zu machen. Dies geschieht durch Fachvorträge, aber auch durch das kompetent begleitete und erläuterte Aufsuchen von Erinnerungsorten im Raum Königswinter. Letzteres wird auch mit einer längeren Wanderung im Siebengebirge verbunden sein, für die gute Kondition, geeignetes Schuhwerk und entsprechende Ausrüstung zwingend erforderlich sind.
Das Programm und weitere Informationen gibt es hier.