Zeitzeugengespräch und Buchpräsentation

Datum/Zeit
Date(s) - 02/09/2019
18:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Rotes Rathaus

Kategorien


Zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen und 75. Jahrestag des Beginns des Warschauer Aufstand laden das Deutsche Polen-Institut, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Berliner Senatskanzlei zum Zeitzeugengespräch und zur Buchpräsentation:

Begrüßung
StS Sawsan Chebli
Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales

Präsentation der neuen Veröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung
Deutsche Besatzungspolitik in Polen 1939-1945. Eine Leerstelle deutscher Erinnerung
durch die Herausgeber Dieter Bingen (DPI) und Simon Lengemann (bpb)

Zeitzeugengespräch mit Prof. Dr. Zbigniew Anthony Kruszewski
University of Texas, El Paso, Teilnehmer des Warschauer Aufstands 1944

Moderation:
Prof. Dr. Beata Halicka, Adam Mickiewicz-Universität Posen
Prof. Dr. Dieter Bingen, Deutsches Polen-Institut

Anschließend lädt die bpb zu einem Empfang ein. Das Zeitzeugengespräch wird simultan (de/pl) gedolmetscht

Der deutsche Überfall auf Polen jährt sich am 1. September 2019 zum 80. Mal. Das Wissen um die deutsche Besatzungspolitik in Polen 1939-1945 ist im deutschen öffentlichen Bewusstsein kaum vorhanden. Das Ausmaß des Terrors der Besatzungsmacht gegenüber der Zivilbevölkerung der Zweiten Polnischen Republik droht zudem mit dem Tod der letzten Zeitzeugen in Vergessenheit zu geraten.

Dem möchte der dieser Tage in der Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung erscheinende Band „Deutsche Besatzungspolitik in Polen 1939-1945. Eine Leerstelle deutscher Erinnerung?“ entgegenwirken.

Ebenso gilt es an den mutigen und verzweifelten Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht zu erinnern. Im besetzten Polen löste am 1. August 1944 die Heimatarmee (Armia Krajowa), eine mehrere hunderttausend Bewaffnete umfassende Untergrundarmee, in Warschau einen Aufstand aus, dessen Niederschlagung ca. 200.000 Menschenleben kostete. Allein im Stadtteil Wola wurden an drei Augusttagen 30.000 Zivilisten von deutschen Einheiten erschossen. Ein Teilnehmer des Warschauer Aufstands war der damals 16-jährige Zbigniew Kruszewski, der sich nach seiner Gefangennahme und Rettung mit Unterstützung eines deutschen Wachmanns freiwillig meldete, um im Aufstand weiterzukämpfen. Zbigniew Anthony Kruszewski hat aus seinen frühen Erfahrungen Lebensmaxime entwickelt, die es wert sind, den nachfolgenden Generationen nicht nur mit einer Biographie, sondern auch mit eigenen Worten weitergegeben zu werden.

Die Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Beata Halicka ist die Herausgeberin der vor kurzem auf Polnisch erschienenen Biographie „Życie na pograniczach. Zbigniew Anthony Kruszewski“. Eine englischsprachige Ausgabe ist in Vorbereitung.

Das Deutsche Polen-Institut, die Bundeszentrale für politische Bildung und die Berliner Senatskanzlei laden Sie zu der Veranstaltung herzlich ein. Berlin verbindet mit Warschau eine langjährige und lebendige Städtepartnerschaft. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller nahm als einer von wenigen ausländischen Ehrengästen an den Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstands teil. Es ist ein besonderes Glück und eine Ehre, dass ein in Warschau geborener Aufständischer die Einladung nach Berlin sehr gerne angenommen hat und uns berichten wird.

Kontakt für Rückfragen (bitte keine Anmeldungen):
Emilie Mansfeld Tel.: 0 61 51 – 42 02 27, E-Mail: mansfeld@dpi-da.de