Im Anfang war das Wort. Der unglaubliche Beginn des Johannesevangeliums

Datum/Zeit
Date(s) - 07/03/2019
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Club der Polnischen Versager

Kategorien


Tauchgänge mit Prof. Dr. Ansgar Wucherpfennig SJ

Thema: Im Anfang war das Wort. Der unglaubliche Beginn des Johannesevangeliums

Wir haben wenig Zeit große Philosophen zu lesen, und im Zweifel verstehen wir sie nicht mal. Wir haben nicht die Zeit, wie Professoren und Priester über Gott und die Welt lange nachzusinnen, und wir haben im Reliunterricht nicht wirklich in die Tiefen geschaut, die unter der Oberfläche des uralten christlichen Glaubens liegen.

Wir ahnen sie nur. Kennen vielleicht ein paar, wüssten gerne mehr. In den Tauchgängen sprechen großartige Theologen und Philosophen über einzelne Aspekte im Glauben, die sie besonders groß oder schön finden, die sie in ihren Studien besonders berührt haben – mal war das ein Film, eine Musik, ein philosophisches Problem.

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott…“ – so beginnt das Evangelium nach Johannes. Den Neutestamentler und Jesuiten Ansgar Wucherpfennig zieht es immer wieder zu diesem Prolog; es ist für ihn wie ein Brennglas, durch das er auch die anderen biblischen Texte liest und begreift und der ihn in seinem Leben begleitet: So viel Rätselhaftes und Klares, so viel Schönes und Schreckliches findet sich in den wenigen Zeilen, die Johannes seinem Evangelium voranstellt.

Lange Zeit hatte dieser Prolog einen eigenen Ort im Gottesdienst – je nach Tradition als Gemurmel beim Ablegen der Gewänder, beim Weggehen vom Altar oder als vorgetragenes Schlussevangelium noch während des Gottesdienstes. Heutige Gottesdienstbesucher hören den Prolog nur noch am ersten Weihnachtsfeiertag – vielleicht wegen der prägnanten Zeile „Denn das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“

Der Johannesprolog enthält aber noch mehr als das Weihnachtsgeheimnis, sagt Ansgar Wucherpfennig. Er wird mit uns diese wenigen Zeilen betrachten, in denen Johannes alle Künste aufbietet, um das Geheimnis des Glaubens zu fassen und doch nicht zu verraten.

mit und von: Katholische Akademie in Berlin e.V.