Gdynia und Tel Aviv zwischen 1909 und 1939

Datum/Zeit
Date(s) - 29/08/2018
19:00 - 21:00

Veranstaltungsort
Architekturpreis Berlin e.V.

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Vortrag von Dr. Artur Tanikowski (Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN, Warschau)
Tel Aviv und Gdynia sind bis heute von moderner Architektur dominiert, als ein Symbol für ihr Streben nach Modernität. Sowohl der jüdische Staat – damals noch unter britischem Mandat – als auch Polen wollten bei ihrem Bau in die Zukunft zu investieren und den Aufbau einer neuen Gesellschaft zu fördern.
Das Phänomen dieser zwei Städte mit ihren Unterschieden und ihren Gemeinsamkeiten ist durch entscheidende Aspekte ihrer Identitäten definiert. Beide wurden als „weiße Städte” tituliert. Beide – zwar in unterschiedlichen Phasen ihrer Entwicklung und aus verschiedenen Gründen – wurden zu großen Seehäfen. Beide wurden zu Urlaubsorten. Beide transportierten eine klare propagandistische Botschaft – die des wiedergeborenen polnischen Staates beziehungsweise die der Formierung eines großen Landes in der Zeit des Völkerbundsmandats für Palästina.
Bevor das Deutsche Reich 1939 in Gdynia einmarschierte, sollte die Stadt vor allem das „polnische Tor in die Welt“ werden – ein moderner Hafen, ein Eingangs- und Ausgangstor für Waren und Menschen und ein Exil für jüdische Immigranten im Stadtteil Grabówek. Tel Aviv hingegen, welches 1909 als „erste hebräische Stadt“ entstand, sollte primär als Eingangstor, Reiseziel und Ort für sich niederlassende Immigranten fungieren.

Im Rahmen des Vortrags wird erläutert, in welchem Kontext beide Städte entstanden und wie sie sich entwickelten. Der Fokus liegt dabei auf Faktoren, welche bei ihrer Entstehung und für ihren kulturellen Hintergrund eine Rolle spielten.
Veranstalter: Pilecki-Institut Warschau in Kooperation mit Architekturpreis Berlin e.V., unterstützt vom Polnischen Institut Berlin

Info: www.architekturpreis-berlin.de, gdynia.pl/turystyczna-de, obnt.pl/en