Ein Jahrhundert deutsche Polenpolitik (1918-2018). Tradition – Zivilisationsbruch – Verständigung – Partnerschaft

Datum/Zeit
Date(s) - 15/11/2018 - 16/11/2018
14:45 - 21:00

Veranstaltungsort
Auswärtiges Amt

Kategorien


Mit Begrüßungsansprachen des Bundesmisters des Auswärtigen Heiko Maas und des polnischen Außenministers Jacek Czaputowicz.

Am 18. November 1918 bestätigte der Vollzugsrat des Arbeiter- und Soldatenrates Groß-Berlin Harry Graf Kessler als ersten deutschen Botschafter in der wiederentstandenen Republik Polen. Ein Jahrhundert deutsche Polenpolitik ist seitdem vergangen. Geprägt von belastenden Traditionen, führte sie über den Zivilisationsbruch des Zweiten Weltkriegs bis hin zu Verständigung und Partnerschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Dieses Jubiläum ist Anlass, die deutsche Politik gegenüber Polen über 100 Jahre zu bilanzieren.

Mit zwei programmatischen Reden eröffnen der deutsche und der polnische Außenminister am Donnerstag, 15. November, die Konferenz. Politiker und Experten diskutieren im Anschluss daran über Zukunftsszenarien der bilateralen Beziehungen. Am Freitag, 16. November, erörtern namhafte deutsche und polnische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unseren Wissensstand über einzelne Bereiche deutscher Polenpolitik, zeigen auch Forschungslücken auf. Die Konferenz findet mit einem abendlichen Gespräch ihren Abschluss, in dem ehemalige Botschafter in Warschau und Bonn über ihre Dienstzeit im jeweiligen Gastland berichten.

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Programm

Donnerstag, 15.11.2018
Auswärtiges Amt, Weltsaal (Eingang: Werderscher Markt)

14.45 Einlass / Beginn

15:00 Begrüßung

15.20 Ansprache des Bundesministers des Auswärtigen, Heiko Maas

15.40 Ansprache des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten der Republik Polen, Prof. Dr. Jacek Czaputowicz

16.00 Szenarien für die Zukunft der deutsch-polnischen Beziehungen.
Wo stehen wir im Jahre 2028?
Moderation und Kommentar: Sabine Adler (Deutschlandfunk Berlin)

Bartłomiej Wróblewski (Abgeordneter des Sejm, poln. Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe): Szenario 1
Manuel Sarrazin (MdB, dt. Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe): Szenario 2
Dr. Kai-Olaf Lang (Stiftung für Wissenschaft und Politik, Berlin): Szenario 3
Dr. Justyna Schulz (Direktorin, West-Institut Posen): Szenario 4

Diskussion

17.30 Empfang

Freitag, 16.11.2018
Auswärtiges Amt, Lesehof der Bibliothek (Eingang: Werderscher Markt)

9.00 Panel I: Von Krieg zu Krieg (1918-1939)
Moderation: Dr. Peter Oliver Loew (Deutsches Polen-Institut Darmstadt)

Prof. Dr. Gottfried Niedhart (Universität Mannheim): Die Weimarer Republik und Polen
Dr. Bernard Wiaderny (Freie Universität Berlin): Hans Adolf von Moltke und die Polenpolitik
Prof. Dr. Stanisław Żerko (West-Institut Posen): Nationalsozialistische Polenpolitik, 1933 bis 1939
Dr. Karina Pryt (Universität Frankfurt): Außenkulturpolitik gegenüber Polen, 1918 bis 1939

Kommentar: Prof. Dr. Jerzy Kochanowski (Universität Warschau)

Aussprache

10.30 Kaffeepause

11.00 Vortrag
Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt (Touro College Berlin): Deutsche Polenpolitik im Zweiten Weltkrieg [20 Minuten]

Kommentar: Prof. Dr. Paweł Machcewicz (Polnische Akademie der Wissenschaften Warschau/Imre Kertész Kolleg Jena)

Aussprache

12.00 Mittagspause

13.30 Panel II: Vom Kalten Krieg bis zum Kniefall (1945/49-1970)
Moderation: Weronika Priesmeyer-Tkocz (Europäische Akademie Berlin, angefragt)

Prof. Dr. Krzysztof Ruchniewicz (Direktor, Willy Brandt Zentrum Breslau): Eine besondere Nichtbeziehung (1949-1963) unter besonderer Berücksichtigung von Konrad Adenauer
Dr. Wolfgang Schmidt (Bundeskanzler Willy-Brandt-Stiftung Berlin): Der lange Weg zum Warschauer Vertrag (1963-1969)
Prof. Dr. Paweł Zajas (Universität Posen): Bundesdeutsche Außenkulturpolitik bis 1970
Prof. Dr. Hermann Wentker (Institut für Zeitgeschichte Berlin): Die DDR und Polen, 1949 bis 1970

Kommentar: Adam Krzemiński (Wochenzeitung „Polityka“, Warschau)

Aussprache

15.30 Panel III: Annäherungen 1970 bis 1990
Moderation: Cornelius Ochmann (Gf. Vorstandsmitglied, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit Berlin/Warschau)

Prof. Dr. Dieter Bingen (Direktor, Deutsches Polen-Institut Darmstadt): Grundlinien bundesdeutscher Polenpolitik, 1970 bis 1990
Dr. Burkhard Olschowsky (Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Oldenburg): Die DDR und Polen, 1970 bis 1990
Dr. Dominik Pick (Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Berlin): Bundesdeutsche Außenkulturpolitik 1970 bis 1990

Kommentar: Prof. Dr. Anna Wolff-Powęska (Universität SWPS Warschau, Posen)

Aussprache

17.15 Panel IV: Partner zwischen Nähe und Distanz, 1990 bis 2018
Moderation: Dr. Christoph von Marschall (Der Tagesspiegel, Berlin)

Prof. Dr. Klaus Ziemer (Kardinal Stefan-Wyszyński-Universität Warschau): Thesen zur deutschen Polenpolitik, 1990 bis 2018
Prof. Dr. Stefan Garsztecki (Technische Universität Chemnitz): Die Rolle der Geschichte in den deutsch-polnischen Beziehungen seit 1990
Piotr Buras (European Council on Foreign Relations, Warschau): Polnische Reaktionen auf deutsche Polenpolitik

Kommentar: Aleksandra Rybińska (Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, Warschau)

Aussprache

19.30 Abendveranstaltung: Zeitzeugen berichten
Internationaler Club (im Auswärtigen Amt)
Besuch aufgrund der begrenzten Kapazität nur nach gesonderter Einladung möglich

Ehemalige Botschafter und Diplomaten in Bonn/Berlin und Warschau

Gäste:
Rüdiger Freiherr von Fritsch (dt. Botschafter in Warschau 2010-2014, derzeit dt. Botschafter in Moskau)
Janusz Reiter (poln. Botschafter in Bonn 1990-1995, derzeit Leiter des Stiftungsrats des Zentrums für Internationale Beziehungen, Warschau)
Dr. Reinhard Schweppe (dt. Botschafter in Warschau 2003-2007)
Jürgen van Zwoll (DDR-Botschafter in Warschau, 1988-1990)

Moderation:
Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej (Universität Warschau)

Kontakt

Peter Oliver Loew

Deutsches Polen-Institut
Residenzschloss, Marktplatz 15
06151/420217

loew@dpi-da.de