Datum/Zeit
Date(s) - 01/12/2017 - 28/02/2018
Ganztägig
Veranstaltungsort
Polnisches Institut Berlin
Kategorien
Die Ausstellung lädt dazu ein, Spuren der experimentellen Ansätze der Bildhauerin Katarzyna Kobro – einer Ikone der polnischen Avantgarde der Zwischenkriegszeit – in ihrer Suche nach der Beziehung zwischen Mensch, Raum, Zeit und Bewegung zu entdecken. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Avantgarde in Polen und zeitgleich zur Wiederentdeckung des Bauhaus-Erbes präsentiert die Ausstellung neoavantgardistische Kunst der 1970er- und 1980er-Jahre aus Polen sowie zeitgenössische polnische KünstlerInnen, die Bezug auf Kobros wegweisendes Schaffen nehmen. Dabei setzen sich die gezeigten Werke, die im Bereich der visuellen und performativen Künste ebenso wie der neuen Medien arbeiten, mit dem fundamentalen Problem der Raumwahrnehmung auseinander.
Ausgehend von Kobros innovativen Raum- und Körperkonzeptionen sowie Gedanken zur „neuen Organisation des menschlichen Lebens“ – die die Kunst der Zwischenkriegszeit so deutlich determinierten – zeigt die Ausstellung, wie neoavantgardistische KünstlerInnen der 1970er- und 1980er-Jahre visionäre Ideen der frühen Avantgarde zur Funktionalität von Gemeinschaftsräumen aufgegriffen und gleichzeitig hinterfragt haben. Gleichzeitig setzt sie sich mit dem Thema der Wahrnehmung unserer alltäglichen Umgebung auseinander – von egalitären Konzepten der historischen Avantgarde über das Hinterfragen der Wahrnehmung von körperlicher Erfahrung in den 70er-Jahren bis hin zur modernen Polyphonie, Demokratisierung und dem Chaos von urbanen Räumen. Die Ausstellungsarchitektur lenkt bewusst die Aufmerksamkeit in Richtung der BesucherInnen – den Mitschöpfenden des Raumes, welche durch ihre Aktivität den Raum und die darin bestehenden Grenzen aufzeigen, formen und in Frage stellen.
Ein Begleitprogramm mit Vorträgen zur Geschichte und zu den Beziehungen zwischen der deutschen und der polnischen Avantgarde, Screenings von Filmen der Neoavantgarde aus Polen in der Berlinischen Galerie (www.berlinischegalerie.de) sowie performative Interventionen in der Galerie des Polnischen Instituts Berlin und im Berliner Stadtraum runden das Programm ab.
Performance von Przemek Kamiński