Die lange Geschichte polnischer Ostpolitik und der aktuelle Krieg Russlands gegen die Ukraine

Datum/Zeit
Date(s) - 16. Juli 2025
18:30 - 20:30

Veranstaltungsort
Kunstforum Ostdeutsche Galerie

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Vortrag von Martin Aust (Universität Bonn) zur Ausstellung “Bernhard Heisig und Breslau” im Kunstforum Ostdeutsche Galerie.

Martin Aust lässt eingangs die lange polnisch-ukrainische Geschichte Revue passieren, um dann den aktuellen Stand vor dem Hintergrund von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu skizzieren.

Die Geschichten Polens und der Ukraine sind über lange Jahrhunderte eng miteinander verbunden. Die Union zwischen Litauen und Polen führte 1569 dazu, dass ukrainische Länder unter die Herrschaft Polens kamen. 1648 erhoben sich die ukrainischen Kosaken in einem Aufstand gegen die Herrschaft des polnischen Adels. Im 19. und 20. Jahrhundert konkurrierten die polnische und die ukrainische Nation um die Dominanz in Galizien. 1943 tötete die Ukrainische Aufstandsarmee Tausende polnischer Zivilisten in Wolhynien, um zwischen den Fronten von Wehrmacht und Roter Armee die Voraussetzungen für einen ukrainischen Nationalstaat zu schaffen. Nach 1945 befanden sich Polen und die Ukraine unter sowjetischer Herrschaft und Hegemonie. Die polnische Exilzeitschrift Kultura entwarf in dieser Zeit eine neue polnische Ostpolitik, die auf Aussöhnung mit der Ukraine zielte. Sie wurde zum Programm polnischer Außenpolitik nach 1989/91. Seit der Totalinvasion Russlands in die Ukraine 2022 gehört Polen zu den Unterstützern der Ukraine. Das ambivalente geschichtliche Verhältnis zwischen den beiden Nachbarn besitzt jedoch nach wie vor das Potenzial die Beziehungen zu stören.

Der Vortrag ist zudem Teil des Workshops „Forced Migration and Refugees in Modern Ukraine. War and Post-War Arenas“ des Zentrums für Interdisziplinäre Ukrainestudien “Denkraum Ukraine” an der Universität Regensburg, gefördert vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA).

In Kooperation mit Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Stadt Regensburg und Denkraum Ukraine.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist jedoch erforderlich. Dies ist entweder über die Website des Kunstforums oder telefonisch möglich.