Datum/Zeit
Date(s) - 11/02/2019
18:00 - 20:00
Veranstaltungsort
Haus des Deutschen Ostens
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Referent: Dr. Jürgen Hamel (Barth)
Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts gab es verstärkt Bemühungen zur kartographischen Darstellung kleinerer und größerer Herrschaftsgebiete. Sie stehen im Zusammenhang mit dem Aufbau fürstlicher Wunderkammern. Himmels- und Erdgloben brachten Himmel und Erde in die fürstliche Studierstube, Landkarten fügten das eigene Herrschaftsgebiet hinzu.
Bei den bayerischen Landtafeln Philipp Apians (um 1568) sowie bei der etwa fünfzig Jahre später erstellten großen Pommernkarte Eilhard Lubins (1565–1621) handelt es sich um herausragende Resultate dieser Bestrebungen.
Die Pommern-Karte des Rostocker Professors Eilhard Lubin wurde 1618 im Auftrag des Pommerschen Herzogs Philipp II. erstellt. Noch heute erstaunt die Präzision der Wiedergabe der Städte, Dörfer, Flüsse und Seen auf der 2,20 x 1,25 m großen Karte. Doch die Karte ist auch ein Kunstwerk mit Porträts der Fürsten von Rügen und der Herzöge von Pommern, erzählt zudem die Geschichte Pommerns, zeigt kleine Städtebilder und Wappen der adligen Familien und nennt sogar die in Pommerschen Gewässern lebenden Fische. Sie ist ein oft kopiertes, doch lange unerreichtes Meisterwerk der Kartographie.
Dr. Jürgen Hamel (geb. 1951 in Stralsund) arbeitete nach dem Studium der Philosophie und Geschichte in Leipzig an der Archenhold-Sternwarte in Berlin und promovierte mit einem Thema zur Frühgeschichte der Astrophysik. Des Weiteren wirkte er unter anderem an der Herausgabe der Gesammelten Werke von Copernicus und Kepler mit. Jürgen Hammel ist Mitherausgeber der wissenschaftlichen Schriftenreihe „Acta Historica Astronomiae“, Chefredakteur der Zeitschrift „Astronomie+Raumfahrt im Unterricht“ und seit 2019 des Jahrbuchs „Baltische Studien“ der Gesellschaft für Pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst.
In Kooperation mit: Gesellschaft für pommersche Geschichte, Altertumskunde und Kunst e.V.