Datum/Zeit
Date(s) - 23. Januar 2025
19:30 - 21:00
Veranstaltungsort
Deutsches Polen-Institut
Kategorien
Im Rahmen der Ausstellung „ABC des polnischen Designs“ im INTeF (Friedensplatz 11, Darmstadt)
Die Zeit des Stalinismus in Polen (1948–1956) und den meisten Ostblockländern fiel mit der Herrschaft des sozialistischen Realismus in der Kultur zusammen. Nach der in den 1930er Jahren in der UdSSR etablierten Doktrin wurden moderne Kunst und Architektur mit dem feindseligen kapitalistischen Lager identifiziert.
Der Tod Stalins (1953) und die neuen Regierungen in den Satellitenländern führten in den meisten von ihnen zur Aufhebung des sozialistischen Realismus und einer beschleunigten Modernisierung. Der Aufholprozess gegenüber dem Westen sollte sich im neuen Lebensstil der sozialistischen Gesellschaften widerspiegeln. Im Falle Polens tauchten zum ersten Mal nach dem Krieg Luxusgüter im kommerziellen Angebot auf, Kunstgalerien füllten sich mit postkubistischen, expressionistischen oder abstrakten Gemälden und in der Architektur begann eine Rückkehr zur internationalen Moderne.
Dem neuen Design von Alltagsprodukten wurde eine didaktische Funktion zugeschrieben – die Massenerziehung im Bereich der Ästhetik. Eine wichtige Rolle spielten dabei das Institut für industrielle Formgestaltung in Warschau (Instytut Wzornictwa Przemysłowego) und die dort tätigen Künstler und Ingenieure. Bei dem Vortrag werden u.a. Projekte wie die „keramischen Kammerplastiken“ vorgestellt, Porzellanfiguren, die es ermöglichten, Henry Moores Ideen in polnische Häuser egalitär einzuführen.
Im Rahmen des Jahresthema Polen Modern! Des Deutschen Polen-Instituts 2024