Datum/Zeit
Date(s) - 12/03/2019
19:30 - 21:30
Veranstaltungsort
Haus des Deutschen Ostens
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Referent: Professor Dr. Christofer Herrmann (Berlin)
Veranstaltungsort: Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5, 81669 München
Der Hochmeisterpalast auf der Marienburg diente 1331–1457 als Residenz für das Oberhaupt des Deutschen Ordens. Nach einem großartigen Erweiterungsbau 1380–1396 zählte der Palast zu den herausragenden, modernsten und stilistisch eigenwilligsten Bauten seiner Art in Europa. Er war Ort für Repräsentation, Verwaltung und das private Wohnen eines mittelalterlichen Fürsten, ausgestattet mit dem höchsten Wohnkomfort seiner Zeit und zahlreichen technischen Innovationen. Hierzu gehörten eine zentrale Warmluftheizung, bequem zugängliche Toiletten, Wasserversorgung und versteckte Dienergänge, über die die Gäste des Hochmeisters mit ‚unsichtbarer Hand‘ Getränke und Konfekt gereicht bekamen. In zahlreichen Sälen (‚Remtern‘) fanden Verhandlungen, Ständetage, Schiedsgerichte, Ratssitzungen und Audienzen statt.
Christofer Herrmann hat die Baugeschichte bis ins Detail rekonstruiert. In seinem Buch zeigt er die europäischen Bezüge des Hochmeisterpalastes auf und zeichnet das Leben hinter den Palastmauern nach. Der Band ist mit zahlreichen historischen und aktuellen Fotos, Zeichnungen und Plänen ausgestattet.
Professor Dr. Christofer Herrmann (geb. 1962 in Mainz) studierte Kunstgeschichte, deutsche Volkskunde, Slawistik und Politikwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. 1995–2006 war er außerordentlicher Professor am Lehrstuhl für Germanistik der Universität Allenstein/Olsztyn (Polen). 2005 habilitierte er sich an der Universität Greifswald mit einer Arbeit über „Mittelalterliche Architektur im Preußenland“. Seit 2006 ist er außerordentlicher Professor am Institut für Kunstgeschichte der Universität Danzig/Gdańsk (Polen). Von Christofer Herrmann liegen u.a. vor: Burgen im Ordensland Preußen. Handbuch zu den Deutschordens- und Bischofsburgen in Ost- und Westpreußen (2015); Die mittelalterliche Architektur im Preußenland (2007).
In Kooperation mit: Deutsche Burgenvereinigung e.V., Landesgruppe Bayern