Datum/Zeit
Date(s) - 25/09/2018
19:00 - 21:00
Veranstaltungsort
Polnisches Institut Leipzig
Kategorien
Den jungen Geophysiker Mirek verschlägt es am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts beruflich nach Syrien. Doch sein Job ist öde. Fasziniert von der Umgebung sammelt er sein Geld zusammen und kündigt seinen Job bei der Suche nach Gas in der Wüste auf. Von nun an lebt Mirek in Billighotels in Aleppo, Damaskus und dem jordanischen Akaba. Irgendwann bemerkt er, dass sein polnischer Name auf Arabisch (also von rechts nach links) gelesen „Kerim“ lautet – „der Barmherzige“. Aber war es nicht Jan, der auf Reisen ging und Mirek und Kerim zu Figuren seines Romans machte?
„Der Geschichtenhändler“ ist in Form einer Ich-Erzählung verfasst. Doch was heißt das schon, wenn der sagenumwobene Kalif Harun al-Raschid ein Hotelboy ist, und es eine Verlobte nur gibt, damit man von ihr erzählen kann? Vielleicht ist ja auch die Wahrheit nur eine Geschichte von vielen …
Das Buch (auf Deutsch 2018 in der Übersetzung von Simone Falk erschienen) liefert Momentaufnahmen aus der Zeit kurz vor den Konflikten, die heute die Region und die Berichterstattung darüber hierzulande dominieren – als hätte das Schicksal die Romanfiguren zu Nachbarn der Leser gemacht.
Stanisław Strasburger (geb. 1975 in Warschau) absolvierte ein Studium der Kulturphilosophie an der Universität Warschau und arbeitete u. a. für das Polnische Institut Düsseldorf sowie für die Deutsche Welle. Der Autor und Übersetzer organisiert Kultur-, Literatur und pädagogische Projekte mit dem Schwerpunkt des interkulturellen Dialogs zwischen der arabischen Welt und Deutschland.
Veranstalter: Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig