“Die Kraniche sind fort”

Von den Kronen

der Kastanien

krähten

die Krähen

rabenschwarz

früh

vom Unheil

für die Ukraine

“Ukkkr, Ukkr”, “Ukrrr..

ihr krächzender Laut.

Februar ist eine kalter Monat,

noch flogen die Kraniche 

durch einen blauen Himmel

flohen 

sommers

über die weizengoldene Erde

westwärts, südwärts, 

nach anderswo,

erschrocken vom Donnerschallen

feuerspuckender Drachen,

losgelassenen von den Ketten

grimmiger Krieger

ungekrönter Zaren

in den Hallen des Kremls.

Die Hitze nicht die eines

luftigen Sommers, 

eines blaugelben Lands,

Die Hitze einer schwarzen

Sonne über

verbrannter

Erde, 

Noch ein einsamer Kranich

verlor sich im Wolkenweiß

Bald wir er aus dem Himmel stürzen

Fallen aus der zerzupften Watte

Tot auch dann

der andere Kranich,

gestern noch

pflügte er den blutroten Himmel,

verlor sich am qualmenden Horizont.

Die Kraniche sind fort!

Peter Reik

Das Gedicht setzt sich mit dem Exodus russischer unabhängiger Autoren nach dem Ausbruch des Russisch-Ukrainischen Krieges auseinander.