Mothers. A Song For Wartime

Datum/Zeit
Date(s) - 7. November 2024
19:30 - 22:00

Veranstaltungsort
Schauspiel

Kategorien


Performance von Marta Górnicka & Chorus of Women Foundation zur 34. „euro-scene“

Performance auf Polnisch, Ukrainisch und Belarusisch mit deutschen und englischen Übertiteln
ab 16 Jahren
im Anschluss Nachgespräch mit Marta Górnicka im Rangfoyer / Moderation: Prof. Dr. Patrick Primavesi

Sie sind neun bis 71 Jahre jung. Frauen aus der Ukraine, Polen und Belarus. Die Ukrainerinnen, als Mütter und Töchter direkt Betroffene der russischen Invasion, flüchteten vor Krieg, die Belarusinnen vor Gräueltaten. Die Polinnen nahmen sie bei sich auf.

Der Gewalt setzen die 21 Frauen nun jede Menge Wärme und Solidarität entgegen, und dazu ihre geballte, kollektive Stimmgewalt. In „Mothers“ singen sie unter der Leitung der polnischen Regisseurin Marta Górnicka in der ukrainischen Tradition der Schtschedrywka. Dies sind Glück wünschende Volkslieder, hier verwoben mit Sprechchören, die von Wut, Sehnsucht und Liebe erzählen. Marta Górnicka dirigiert den Chor aus dem Publikum heraus und schafft so eine lebendige Verbindung mit den Sängerinnen. Gemeinsam wagten sie den Schritt auf die Bühne, weil sie ihre Gefühle nicht länger verbergen und ihre Geschichte nun selbst schreiben wollen, anstatt ihren Teil der Wahrheit unterdrückt zu wissen, sollte die Kriegsdokumentation einmal mehr den Siegenden und Männern überlassen werden. Als singende Protagonistinnen rufen sie uns auf, den von Russland auf ukrainischem Boden entfachten Krieg nicht zu vergessen.

So hinterfragt „Mothers“ die Rolle Westeuropas: Habt ihr wirklich genug getan, um die Ukraine zu unterstützen? Die dortigen Mütter würden ihre Kinder nur zu gerne beschützen und ihnen ihre Schtschedrywka widmen, diesen ur-ukrainischen Ritus aus vorchristlichen Zeiten, seit jeher von Frauen und Kindern aufgeführt. Doch wie soll das gehen, wenn Söhne und auch Töchter an die Front müssen?