Szczecin. (ASC/Polen.pl) 23 Jahre deutsch-polnischer Wirtschaftskreis und 20 Jahre Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union sind schon zwei große Hausnummern. Zu diesen Anlässen und natürlich insbesondere zum gemeinsamen Gedankenaustausch hatte die federführende IHK Neubrandenburg am Dienstag (18.06.2024) in die Hafenmetropole Szczecin eingeladen.
Diesem freudigen Anlass folgten u.a. der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg, Heiko Miraß und der Präsident der IHK Neubrandenburg, Herr Dr. Wolfgang Blank.
Der Wirtschaftskreis widmet sich unermütlich aktuellen wirtschafts- und gesellschaftspolitisch relevanten Themenstellungen, die das Miteinander in der Grenzregion bestimmen. Dabei können die Teilnehmer von jeher eigene Impulse und Themen einbringen. Das Konzept kommt prächtig an, jedoch vornehmlich zwischen Mecklenburg-Vorpommern und dem Großraum Szczecin.
Auch das Projekt “Haus der Wirtschaft” in Szczecin steht darüber hinaus mit einem breiten Leistungsangebot zur Verfügung. Hier finden Interessierte Kooperationspartner, erschließen neue Absatzmärkte und erhalten nähere Informationen über den polnischen Markt. Zu den Leistungen gehören u.a. die Vermittlung von Kooperationspartnern, Beratung zu Handelskontakten und Firmengründungen oder Informationen zu den Rahmenbedingungen für ein wirtschaftliches Engagement.
Doch auch die Vermittlung von Kontakten zu Behörden und Institutionen. Hier ebenfalls ist die IHK Neubrandenburg Projektträger. Unterstützer sind; Ostdeutscher Sparkassenverband Sparkasse Uecker-Randow, Sparkasse Vorpommern, Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, Industrie- und Handelskammer zu Rostock, Industrie- und Handelskammer zu Schwerin, der Unternehmerverband Vorpommern e.V. Westpommerscher und der Verein für Wirtschaftsentwicklung MV.
Kritik, in disem Zusammenhang, hört man in Branchenkreisen immer wieder dahingehend, die IHK Ostbrandenburg (im fernen Frankfurt an der Oder mit ihrem Hauptsitz), sie würde sich noch immer zu wenig um die Belange der Grenzregion zwischen Landkreis Uckermark und Zachodniopomorskie (Westpommern) bemühen. Ein vergleichbares Engagement, wie es Dagmar Enste – sie ist Koordinatorin für deutsch-polnische Zusammenarbeit bei der IHK Neubrandenburg – unermütlich leistet, noch immer Fehlanzeige.
Der Brandenburger Landkreis Uckermark versuchte es zuletzt, mit einer landkreiseigenen Investor Center GmbH, welche auch deutsch-polnische Belange berücksichtigen sollte – jedoch blieben nennensweret Erfolge aus.
Der gründende Geschäftsführer ist mittlerweile zum Vizebürgermeister der Stadt Schwedt/Oder aufgestiegen.
Der jetzige Geschäftsfürher ist schon freigestellt. Diese “Institution” wird zum Ende Dezember 2024 abgewickelt (Lokalmedien berichteteten jüngst – LINK).
In diesem Zusammenhang muss aber noch erwähnt werden; Schwedt/Oder hat seit jeher ein Service- und Beratungszentrum der Euroregion Pomerania e.V., dort wird Beratung und Unterstützung bei der Vermittlung und Anbahnung von Geschäftskontakten mit polnischen Partnern geleistet (LINK).
Chronik gibt Einblicke in die Geschehnisse des Szczeciner Wirtschaftskreises
Die IHK Neubrandenburg hat auf ihrer Internetseite derweil eine Chronik gestellt (abrufbar als pdf. Dokument – LINK), welche einen schönen Überblick über gelaufene Aktivitäten gibt und auch fortlaufend aktualisiert wird. Zu lesen ist darin von einer Veranstaltung zu den Probleme im Bereich des Bundesgrenzschutzes im Frühjahr 2002, einer Unternehmerreise zum Besuch des Industrieparks Stargard Szczecinski im Herbst 2009 oder jüngst im Mai 2024 einem Wirtschaftskreis „on tour“ zum Industriepark Goleniów – ein attraktiver Standort für Unternehmen aus Polen und dem Ausland – um daraus einige Versatzstücke zu benennen. Zu letzterer Veranstaltung gibts sogar ein Video auf YouTube (LINK).
Eindrücke vom Halbjahrestreffen
Beim Halbjahrestreffen auf dem Geländes des Park Hotel – gelegen im wunderschönen Park Zeromskiego (Stadtpark) – zog man in ungezwungener und zwangloser Atmosphäre eine Bilanz auf die erste Hälfte des Jahres 2024.
Dr. Wolfgang Blank betonte in seiner Ansprache, die Menschen sowohl auf polnischer als auch deutscher Seite sind in großer Sorge wegen den jüngsten Wahlergebnissen und den Prognosen für kommende Wahlen. Aus seiner Sicht gibt es keine Alternative zu Europa (der EU). Polen sei inzwischen einer der wichtigsten Handelspartner von Deutschland und auf Platz 5 beim EU-Wirtschaftswachstum. Zur gegenseitigen Entwicklung – zwischen beiden Staaten – trage auch die IHK insbsondere mit ihrem “Haus der Wirtschaft” in Szczecin vorbildlich bei.
In einem Ausblick auf künftige Aktivitäten kündigte Dr. Blank Veranstaltungen zu Unternehmensansiedelungen in der Grenzregion und eine Energiefachkonferenz zur Thematik “Green Deal” an. (Anmerkung der Redaktion: Green Deal ist ein politisches Programm der EU, welches darauf abzielt, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen)
Zudem, verriet er, soll eine Gewerbedatenbank im Internet entstehen, die grenzübergreifend funktioniert.
Überraschend in diesem Zusammenhang: Sowohl beim Thema “Green Deal” als auch der Gewerbedatenbank sollen diese Projekte gemeinsam mit der IHK Ostbrandenburg kooperativ bewerkstelligt werden.
Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern und das östliche Mecklenburg Heiko Miraß war anschließend am Rednerpult für ein Grußwort. Er hatte Geldsegen im Gepäck. “Wir werden die Aktivitäten der IHK und des Haus der Wirtschaft 2024 mit 15.300 Euro zusätzlich unterstützen,” sagte er.
Überraschungsgast der Veranstaltung – die neue Honorarkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Szczecin
Irena Stróżyńska (53) heißt die gute Frau. Sie war rund zehn Jahre lang stellvertretende Direktorin des Verbandes der polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania. Sie hat einen Abschluss in der Germanistik (Universität Szczecin), ist vereidigte Übersetzerin, arbeitete im Sekretariat der Institution, die das Interreg VI A-Programm verwaltet. Und ist Leiterin des polnisch-deutschen Teams gewesen, das bei der Beschaffung von EU-Förderungen hilft. Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte ihr erst Anfang Juni 2024 die Ernennung erteilt.
An ihrer Vita, erkennt man, eine vielseitige Powerfrau und sicherlich die passgenaue Besetzung für diese Stelle. Polen.pl wird sich – das sei an dieser Stelle versprochen- alsbald um ein Interview mit ihr bemühen.
Hier noch für Interessierte, insbesondere aus Wirtschaff und Politik, die Kontaktwege zur IHK Neubrandenburg:
Tel.: +49(0)395 5597-307
E-Mail: dagmar.enste@neubrandenburg.ihk.de
WWW https://www.neubrandenburg.ihk.de/hdw/wirtschaftskreis/
Haus der Wirtschaft Szczecin (Stettin)
Frau Małgorzata Stopa
Tel.: +48(0)9148607 73
E-Mail: kontakt@dg.szczecin.pl
Veranstaltungskalender D/PL der IHK
https://www.neubrandenburg.ihk.de/
(Unterseiten “International” und “Haus der Wirtschaft”)
Einige weitere “Bilder des Tages” in der folgenden Fotostrecke: